Peter Kepplinger
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Wo Faszination beginnt

11.12.2024

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Im Gespräch: PETER KEPPLINGER ist seit März Leiter des Forschungszentrums Energie und der illwerke vkw Stiftungsprofessur für Energieeffizienz an der FHV. Der Wahl-Vorarlberger lehrt in mehreren Studiengängen, sein Fokus liegt auf dem Masterstudiengang Nachhaltige Energiesysteme.

Kurz gefragt

Sie kommen gebürtig aus Salzburg. Schlägt Ihr Herz mehr für Salzburg oder Vorarlberg?
Ich bin in Salzburg nicht mehr stark verwurzelt und habe in Vorarlberg meinen Platz gefunden – sowohl beruflich als auch privat.
Wie gestalten Sie Ihre Freizeit?
Am liebsten draußen. Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Familie, insbesondere in unserem eigenen Gemüsegarten.
Was begeistert Sie an der Forschung?
Dass ich immer wieder über neue Themen nachdenken und mich mit neuen Fragestellungen beschäftigen darf.

2013 haben Sie als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum Energie der FHV - Vorarlberg University of Applied Sciences begonnen. Was führte Sie nach Vorarlberg?
Ich habe in Wien Angewandte Mathematik studiert und dort auch meine Frau, sie kommt aus Vorarlberg, kennengelernt. Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf in Salzburg und schätze das Ländliche sehr. Für uns beide stand fest, dass wir in Vorarlberg leben möchten. So sind wir 2010 hierhergezogen. Ich war selbstständig und habe Softwarespeziallösungen entwickelt. Über einen geplanten Auftrag für die Fachhochschule Vorarlberg habe ich Jörg Petrasch, den damaligen illwerke vkw Stiftungsprofessor, kennengelernt. Die Gespräche und das Umfeld der Stiftungs- professur haben mich so fasziniert, dass ich mich für eine Stelle an der FHV mit Doktorat an der Universität Innsbruck entschieden habe. Seitdem beschäftige ich mich mit Fragestellungen der Energietechnik.

Inzwischen sind Sie seit März Leiter des Forschungszentrums Energie und der illwerke vkw Stiftungsprofessur. Können Sie uns Ihre neuen Rollen beschreiben?
Es ist wichtig zu verstehen, dass die illwerke vkw Stiftungsprofessur Teil des Forschungszentrums Energie ist. Somit ist der Stiftungsprofessor automatisch auch Leiter des Forschungszentrums – die Rollen sind daher sehr ähnlich. Zum einen bin ich in der Forschung tätig und beschäftige mich unter anderem damit, welche Forschungsrichtungen gut in unsere Kompetenzfelder passen oder wie wir diese erweitern können. Im Forschungszentrum Energie forschen derzeit 25 hauptberufliche Wissenschaftler:innen an unterschiedlichen Energiethemen, einige von ihnen sind auch in der Lehre tätig. Zum anderen lehre ich in mehreren Studiengängen – ich würde das nicht missen wollen – und betreue Nachwuchswissen-schaftler:innen und studentische Mitarbeiter:innen. Forschung und Lehre gehen für mich Hand in Hand.

Was ist die Aufgabe der illwerke vkw Stiftungsprofessur?
Die illwerke vkw Stiftungsprofessur gibt uns die Möglichkeit, nachhaltig Kompetenzen im Bereich Energie aufzubauen. Die Forschung ist immer auf Daten angewiesen, vor allem dann, wenn es um technische und anwendungsnahe Themen geht. Die Stiftungsprofessur ist für uns eine Umgebung, die uns Zugang zu Unternehmen verschafft und dabei hilft, Kooperationen aufzugleisen. Die Nähe zum Stifter, sprich der illwerke vkw, ist besonders wertvoll. Wir arbeiten seit Jahren eng zusammen, zum Beispiel beim Forschungsprojekt „Netzentwicklung 2030“.

Sie lehren in mehreren Studiengängen, unter anderem im Masterstudiengang Nachhaltige Energiesysteme. Was braucht es, um die Fachkräfte für morgen auszubilden?
Für Energietechniker:innen ist es aus meiner Sicht essenziell, dass sie den Systemgedanken verstehen. Es gibt viele Systeme, die miteinander verknüpft sind, und das bedeutet wiederum mehr Komplexität. Beispielsweise reicht es nicht aus, nur das elektrische Energiesystem zu betrachten – die Energietechniker: innen von morgen müssen auch das thermische Energiesystem verstehen. Ebenso ist das Thema Nachhaltigkeit mitzudenken. Mit anderen Worten: Ein umfassender Blick ist das Um und Auf, wobei das nicht nur auf den Energiebereich zutrifft. Letztendlich geht es aber darum, die Studierenden begeistern zu können – das muss der Grundsatz in der Lehre sein.