Hyperloop One Strecke
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SENSATIONSCOUP! Hyperloop One kommt für Tests nach Vorarlberg

01.04.2021

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Unternehmen kooperiert mit der illwerke vkw und testet Hochgeschwindigkeitszug im Stollensystem der Oberwasserführung des Lünerseewerks, zwischen Montafon und Brandnertal.

Die Spatzen in Latschau haben es schon länger von den Dächern gepfiffen, jetzt ist der Deal offiziell eingetütet: das fortschrittlichste Verkehrssystem der Welt kommt nach Vorarlberg – vorab aber nur für erste Tests. Was lange nach Science Fiction klang, wird Schritt für Schritt Realität. Im November 2020 gelang in der Wüste Nevadas die erste bemannte Fahrt einer so genannten Hyperloop-Kapsel. Der Hyperloop ist ein in der Entwicklung befindliches Hochgeschwindigkeitsverkehrssystem, bei dem sich Kapseln in einer weitgehend luftleeren Röhre auf Luftkissen gleitend mit nahezu Schallgeschwindigkeit fortbewegen. „Mit den heutigen Passagiertests haben wir gezeigt, dass Virgin Hyperloop nicht nur in der Lage ist, eine Person in einer Vakuumumgebung sicher in einer Kapsel zu befördern, sondern dass das Unternehmen über einen durchdachten Sicherheitsansatz verfügt“, kommentierte Virgin-Hyperloop-Chef Jay Walder die damalige Pionierfahrt.

Hyperloop One Werkstatt

„Rohrstollen als perfekte Testumgebung"

Mit Vorarlberger Hilfe macht das kalifornische Unternehmen nun den nächsten Schritt. Auch den Elektromobilitätspionieren der illwerke vkw (vlotte) waren die Tests in der Wüste von Nevada damals nicht entgangen. Interessiert hat man sich in Bregenz die Testergebnisse angesehen und ist nun selbstständig an die Amerikaner herangetreten. „Unsere Ingenieure kamen auf mich zu und erzählten mir von einer auf den ersten Blick verrückten Idee: Was wäre, wenn man unsere Triebwasserführung des Lünerseewerks in Zeiten einer Kraftwerksrevision zu Testzwecken zur Verfügung stellen könnte?“, erzählt illwerke vkw Vorstandsmitglied Helmut Mennel. Bei genauerer Betrachtung stellten die illwerke vkw-Experten erstaunliche Parallelen zwischen der Teststrecke in Kalifornien und dem Stollen in Vorarlberg fest: „Auch wir verfügen hier über ein geschlossenes, gepanzertes System, das in seinem Durchmesser perfekt zu den Anforderungen der Hyperloop-Kapsel passt“, so Gerd Wegeler, einer der Leiter des Geschäftsfelds Wasserkraft des Energiedienstleisters. Im Sinne einer lukrativen Zweitverwertung zu Revisionszeiten verfügt der Vorarlberger Stollen aber sogar über einen entscheidenden Vorteil: „Bei den Tests im November erreichte der Hyperloop gerade einmal eine Geschwindigkeit von 160 km/h. Grund dafür war die zu kurze Streckenlänge von nur 500 m. Hier können wir mit unserem 10 Kilometer langen Stollen perfekte Bedingungen bieten“, so Wegeler.

"Missing Link to Success"

Gesagt, getan – durchaus angetan von der Wasserführung mit der Anmutung einer Öl-Pipeline im Berginneren machten sich die Amerikaner auf den Weg nach Tschagguns und trauten bei der Vor-Ort-Begutachtung Anfang Februar ihren Augen nicht: „What we found in Latschau is nothing more than the missing link to success!“, jubilierte Virgin Hyperloop One CEO Jay Walder. Übersetzt bedeutet dies die berechtigte Hoffnung, dass der Durchbruch in diesem Projekt, das die Reisebranche nichts weniger als revolutionieren wird, direkt vom Montafon ins Brandnertal führt – und das innert 36 Sekunden. Besonders begeistert zeigte sich der Mobilitätsexperte von der konstanten Steigung der Triebwasserführung, die mit bis zu 35 Prozent Gefälle die Testkriterien auf Punkt und Beistrich ausfüllt. Erste Bedenken der Hyperloop-Ingenieure, dass die Triebwasserführung den hohen Belastungen nicht standhalten könnte, konnten die illwerke vkw‘ler rasch ausräumen: „Im Pump- und Turbinenbetrieb bewegen wir hier das Gewicht mehrerer Güterzüge innerhalb kürzester Zeit hin und her. Da entspricht so ein „20-Personen-Käpsle“ wohl eher einer Feder“, lächelt Kraftwerksexperte Konrad Juen.

Hyperloop Sperrkammer

Verträge unter Dach und Fach

In einem umfangreichen Vertragswerk wurden nun die Bedingungen für einen zeitlich begrenzten Testbetrieb Mitte 2022 vereinbart: „Wir sprechen in diesem Zusammenhang von einer klassischen Win-win-Situation für unsere beiden Unternehmen, so illwerke vkw Vorstandsmitglied Christof Germann. „Zu Zeiten der geplanten Kraftwerksrevision 2022 steht das Kraftwerk ohnehin still und die Triebwasserführung ist geleert. Durch die Mietzahlungen der Amerikaner und Übernahme der Kosten für diverse Ingenieursleistungen nutzen wir Synergien und handeln im Sinne der Nachhaltigkeit des Unternehmens. Die Kalifornier hingegen ersparen sich durch den Deal den Bau einer Milliarden-teuren neuen Teststrecke in der Wüste.“ Bereits in den kommenden Wochen wird eine mehrköpfige Science-Delegation erwartet, die geringe Umbauarbeiten an der Stecke planen soll. Geht alles nach Plan, schießen bereits im Mai 2022 die ersten Hochgeschwindigkeitskapseln von Latschau aus über Salonien zum Lünersee. Der Endbahnhof in der Sperrkammer bei der Lünerseestaumauer wird dabei zum Hotspot der weltweiten Mobilitätsforschung.

ANMERKUNG der Redaktion: Sie haben es natürlich gemerkt: dieser Beitrag ist selbstverständlich ein Aprilscherz und entstammt einzig und allein der Fantasie unserer Redaktion. Vielen Dank für das positive Feedback!