„Reden hilft“ – und gerade in Zeiten wie diesen merken wir alle, wie sehr wir den Austausch brauchen, um die zahlreichen Fragen, die sich uns angesichts der grauenhaften Bilder aus der Ukraine stellen, an jemanden richten zu können.
An dieser Stelle kommt Sepp Gröfler ins Spiel. Der 60-jährige gebürtige Pinzgauer leitet seit 21 Jahren die Telefonseelsorge Vorarlberg und stellt sich in dieser neuen Episode von Moscht & Riebel den Fragen von Christof Burtscher. Mit dem niederschwelligen Angebot leistet die Telefonseelsorge erste Hilfe für die Seele. „Wir wissen es auch nicht besser als unsere Anrufer, aber wir können mit guten Fragen und Hinweisen eine positive Energie starten – so helfen wir mit, dass die Menschen in Lebenskrisen vielleicht ihre Stärken erkennen und selbstwirksam werden“, so der „Herr“ über 95 ehrenamtliche Mitarbeiter:innen.
Telefonseelsorge Vorarlberg
Die Einrichtungen der Telefonseelsorge wollen jedem Menschen in Not, Verzweiflung oder Suizidgefahr in Achtung seiner Freiheit die Möglichkeit geben, sofort oder via Internet mit einem anderen Menschen Kontakt aufnehmen zu können, der bereit und fähig ist, Anfragende anzuhören und ein helfendes Gespräch, oder einen helfenden Briefwechsel zu führen.
Telefon: 142 – vertraulich – rund um die Uhr – kostenlos
Spendennummer der Telefonseelsorge: IBAN AT452060200000051607 — BIC DOSPAT2DXXX
www.142online.at
Mehr von Sepp Gröfler: www.beff.at
„Stärke, nicht gleich zu urteilen“
Auch wenn Sepp eine Einrichtung führt, sieht er sich nicht als Chef. „Ich könnte wahrscheinlich kein anderes Unternehmen führen, denn dazu fehlt mir das Chef-Gen“, schmunzelt er und ergänzt: „aber dafür läuft bei uns alles sehr kooperativ und das ist gut so.“ Als vermeintliche Schwäche bezeichnet der Salzburger, den die Liebe vor langer Zeit nach Vorarlberg gebracht hat, seine Gutmütigkeit, die sich darin äußert, dass er vielleicht in Krisen zu wenig auf den Tisch haut oder ab und zu einen Fall mit nach Hause nimmt, weil die professionelle Distanz zu gering ist. Und die Stärken? „Ich kann sicher gut zuhören und würde es als Stärke sehen, dass ich nicht gleich urteile, mir die Dinge von mehreren Seiten beleuchten lasse und auch einmal stehen lassen kann.“
Die eigene Bestimmung entdeckt
Sepp beschreibt sich selbst als eher auf der nachdenklichen und depressiven Seite. Nach einer behüteten Kindheit im Restaurantbetrieb seiner Eltern hat er lang seinen Weg gesucht, auch ab und an verloren, durch Rebellion vergeblich nach Hilfe gerufen und dann doch seine Bestimmung entdeckt. Nach Stationen als Konditor, Kellner, Nachtwächter und Erzieher ist er als Leiter der Telefonseelsorge am rechten Fleck. Seine Freizeit verbringt der Wahl-Dornbirner am liebsten in der Natur oder auf der Bühne, denn „Beff“ hat sich im Amateurbereich durchaus auch als Kabarettist, Theaterfreund und Autor einen Namen gemacht. „Gerade in diesen Zeiten brauchen wir Kreativität und Humor“, ist er überzeugt.
Ein spannender Zugang zu Menschen
Sepp Gröfler lebt und arbeitet, indem er redet und schreibt – mit Menschen, über Menschen, für Menschen. „Ich weiß von Vielem wenig und von Wenigem nichts“, beschreibt sich das Multitalent als Universalisten. Fasziniert ist der erfahrene Seelsorger davon, was man mit einer positiven Begegnung bewirken kann. So wie damals beim kleinen Sepp, dem ein Lehrer gesagt hat, dass er ein Geschichtenerzähler sei. Sepp Gröfler hat das geglaubt und ab diesem Zeitpunkt erkannt, dass er mit Geschichten einen spannenden Zugang zu Menschen findet. Wie er das macht? Überzeugt euch selbst! In der spannenden neuen Moscht & Riebel Episode mit Sepp Gröfler. Viel Spaß beim Zuhören!