Teil 1 der Miniserie mit 3 Teilen zum Thema "Sedimentmanagement". Im ersten Teil widmen wir uns der Frage, was Sedimente überhaupt sind und wie sie entstehen.
Seit Urzeiten verändern und entwickeln sich die Landschaften unserer Erde. Es war beispielsweise vor 25 bis 30 Millionen Jahren, als sich die damaligen Urkontinente Europa und Afrika heftig gegeneinanderdrückten. Der dazwischenliegende Meeresboden mit seinen abgelagerten Sedimentschichten aus Sand und Kalk wurde hochgefaltet und verfestigt, Kalk- und Sandstein entstanden in unglaublichen Dimensionen – die Alpen. Stille Zeugen dieser Geschichte sind Versteinerungen von Meerestieren und Muscheln, die sich an unerwarteten Stellen mitten im Gebirge finden lassen. Den „Feinschliff“ erhielten die Alpen von großen Gletschern während der Eiszeit: Diese haben Talränder „abgehobelt“ und riesige Vertiefungen mit Geröll und Sand aufgefüllt.
Stetige Veränderung
Auch heute verändert sich die Erdoberfläche laufend – durch menschliche Eingriffe, aber auch eigenständig. Augenfällig ist das etwa bei Gewässern, die sich ihren Lauf immer wieder neu gestalten, oder bei Massenbewegungen wie Felsstürzen, Erdrutschen und Muren. Weniger fällt ins Auge, dass Gesteine u.a. durch Frost, Regen oder Wind verwittern und in einem fortwährenden langsamen Kreislauf abgebaut werden. Auch Boden wird abgetragen, Pflanzen sterben ab und verrotten.
Schichtweiser Aufbau
Ein „Produkt“ dieser natürlichen Prozesse sind Sedimente. Damit bezeichnet man Ansammlungen bzw. Ablagerung von mineralischen und organischen Materialien, die sich an der Erdoberfläche oder am Grund von Gewässern finden (lateinisches Verb „sedere“ – sitzen, sich setzen, sich senken). Charakteristisch für Sedimente oder Sedimentgesteine – egal ob an Land oder im Wasser – ist daher der schichtweise Aufbau.
Nebeneinander
Schwerkraft, Wind oder Fließgewässer transportieren Sedimente weiter. In stehenden Gewässern sinken Sedimente ab und sammeln sich an. Sichtbar wird dieser Vorgang im Alltag nicht nur bei Gesteinen, sondern auch bei den besonders glatten Oberflächen von ausgetrockneten Pfützen oder an Uferbereichen von Flüssen und Bächen: Hier finden sich – manchmal erstaunlich scharf getrennt, aber in unmittelbarer Nähe – unterschiedliche Bereiche mit feinem Sand, Kies oder größeren Steinen.