Wärmepumpe
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Heizmythen auf der Spur

27.09.2024

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Draußen wird es wieder kälter, der erste Frost kündigt sich an und damit auch der Beginn der Heizsaison. Doch gerade rund um das Thema Heizen kursieren viele Vorurteile.

Mythos 1: Wärmepumpen sind nur für Neubau sinnvoll

Moderne Wärmepumpen sind ebenso im Bestandsbau nutzbar, da sie Vorlauftemperaturen von bis zu 75 °C erreichen. Klassische Heizkörper können dadurch weiterverwendet werden, auch wenn ein Austausch oder eine Anpassung ratsam sind. Eine Fußbodenheizung ist nicht zwingend nötig. Niedertemperatur-Heizkörper sind ebenfalls geeignet. Vor dem Heizungstausch sollten die Dämmwerte vom Haus geprüft werden.
Tipp: Das Energieinstitut Vorarlberg und das Energie- und Umweltzentrum Allgäu bieten eine Energieberatung an.

Mythos 2: 1 Grad Celsius weniger bringt nichts

Schon kleine Anpassungen machen einen großen Unterschied: Wer die Raumtemperatur um 1 °C senkt, spart rund 6 % an Energie. Außerdem empfiehlt es sich, generell einen Blick auf das Thermostat zu werfen. Denn für jeden Raum gibt es die optimale Temperatur: Für das Schlafzimmer werden zwischen 16 °C bis 18 °C, den Wohnbereich 20 °C bis 22 °C und das Badezimmer 22 °C empfohlen.
Tipp: Eine moderate Nachtabsenkung spart zusätzlich Energie.

Energieberatung

Das Energieinstitut Vorarlberg und das Energie- und Umweltzentrum Allgäu bieten Energieberatungen an:

https://www.energieinstitut.at/
eza! Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza-allgaeu.de) 

Mythos 3: Umweltfreundliche Heizsysteme sind zu teuer

Wärmepumpen und Fern- oder Nahwärme sind umweltfreundliche und langfristig kostengünstige Alternativen zu Gas- und Ölheizungen, wie eine Studie des Energieinstituts Vorarlberg zeigt. Über 30 Jahre betrachtet, sind sie oft günstiger als herkömmliche Gaskessel.
Tipp: Mit dem Heizrechner des Energieinstituts Vorarlberg können Heizsysteme ganz einfach verglichen werden.

Mythos 4: Lüften im Winter ist Energieverschwendung

Große Energieverluste werden durch kurzes Stoßlüften, am besten mehrmals täglich, vermieden. Die Fenster sollten jedenfalls nicht länger gekippt bleiben – dadurch geht viel Heizwärme verloren und es wird eine Kältebrücke erzeugt. Wichtig zu wissen: Insbesondere im Winter ist regelmäßiges Lüften notwendig. Denn bei zu hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen Außentemperaturen bildet sich rasch Kondenswasser, was wiederum zu Schimmelbildung führen kann. Darüber hinaus sorgt ein regelmäßiger Luftaustausch für ein gutes Raumklima, Bakterien und andere Schadstoffe werden reduziert.

Mythos 5: Schneller warm bei höchster Stufe

Ist es in der Wohnung kalt, scheint es naheliegend, den Raumthermostat voll aufzudrehen. Allerdings werden die Räume dadurch nicht schneller warm. Denn der Temperaturregler steuert nicht die Geschwindigkeit, sondern die Solltemperatur im Raum. Wird dieser also auf die höchste Stufe gestellt, heizt es nicht schneller, sondern nur länger, bis die Höchsttemperatur erreicht ist.