Speicher, Stauanlagen und Stauseen fit für den Betrieb der Kraftwerke zu halten, ist eine der Aufgaben von Stefan Pfeifer, Experte für Sedimentmanagement bei der illwerke vkw.
Alles im Blick
Um den Kern seiner Aufgabe zu verstehen, gibt der Experte Einblicke in die Vorgänge rund um die Stauanlagen: „Die zufließenden Gewässer, die wir aufstauen, transportieren verschiedene Feststoffe wie Schlamm, Geröll, Kies, Sand sowie Holz. Diese setzen sich im Stausee ab.“ Ein natürlicher Vorgang, den man nicht stoppen kann, aber auch nicht ignorieren darf, denn sonst würde es zu Problemen wie Verlandungen führen. „Wir sorgen also dafür, dass dieser Prozess weitergeführt wird und nicht im Stausee endet“, so der erfahrene Experte.
Seit 90 Jahren
Bei der illwerke vkw setzt man sich bereits seit 90 Jahren mit dem Sedimentmanagement auseinander, speziell in den letzten 10 Jahren wurde das Thema intensiv vorangetrieben. Ganze Maßnahmenbündel stehen heute zur Verfügung. Allerdings muss für jede Stauanlage das richtige Konzept gefunden werden, da sich die Anlagen deutlich voneinander unterscheiden. Gemeinsamkeiten gibt es dennoch. „Ein wichtiges Thema ist immer die Ökologie“, so Pfeifer. „Hierbei gilt es die verschiedensten Interessen zu berücksichtigen, wie beispielsweise die der Fischerei oder der Limnologie – das ist der Fachbereich, der sich mit den Kleinstlebewesen in Flüssen beschäftigt.“ Weitere Themen seien natürlich auch die Hochwassersicherheit sowie die Energieproduktion aus nachhaltiger Wasserkraft.
Speicherentleerungen
Pfeifer erklärt, dass man viele Maßnahmen zur Instandhaltung der Kraftwerke bzw. zur Feststoffbewirtschaftung selber durchführe. Gerade wenn es darum ginge, Stauseen für eine Inspektion abzusenken und zu entleeren. „Wir setzen hier eigene und eigens dafür entwickelte Maschinen wie Schwimmbaggeranlagen ein“, so der Maschinenbauingenieur. Er erinnert sich im Interview mit Isabella Canaval schmunzelnd an seine erste Speicherentleerung, die er nur drei Wochen nach Eintritt ins Unternehmen begleitete – mit jungen 23 Jahren. „Das war schon sehr herausfordernd und hat mich wahrscheinlich das ein oder andere Haar gekostet“, so der Experte.