Nahwärme Schetteregg
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Erdverlegtes Wärmenetz

20.12.2024

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Rund 19 Prozent der Treibhausgasemissionen in Vorarlberg entfallen auf den Gebäudebereich. Um den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme zu erleichtern, investiert die illwerke vkw fortlaufend in Nahwärmeprojekte.

So funktioniert Nahwärme

Innerhalb eines Nahwärmenetzes werden Gebäude über kurze Strecken, genauer gesagt in einem bestimmten Gebiet, mit Wärme versorgt. Es gibt ein zentrales Heizwerk, das wiederum aus einem oder mehreren Biomassekesseln besteht. Dort wird heißes Wasser erzeugt und mit einer Temperatur von ca. 75 bis 90 Grad Celsius über ein erdverlegtes Wärmenetz zu den Haushalten geführt. Christian Meusburger, Leiter Energie- und Wärmeservices, ergänzt: „Im Keller eines jeden Gebäudes ist eine Wärmeübergabestation installiert. Diese überträgt die Wärme an das interne Verteilsystem. Das heißt, das warme Wasser zirkuliert dann zum Beispiel durch die Fußbodenheizung oder die Heizkörper. Das abgekühlte Wasser wird zurück zum zentralen Heizwerk geleitet, um es dort wieder zu erhitzen.“ Das Nahwärmesystem ist also ein geschlossener Kreislauf: Es gibt eine Vorlaufleitung, um das warme Wasser vom Heizwerk zum Gebäude zu transportieren, und eine Rücklaufleitung, um das abgekühlte Wasser wieder zum Heizwerk zurückzuführen.

Klare Vorteile

Die Vorteile eines Nahwärmenetzanschlusses liegen auf der Hand, wie auch Christian Meusburger bestätigt: „Grundsätzlich helfen Nahwärmesysteme dabei, die CO2-Emissionen zu reduzieren und damit einen Beitrag für die Umwelt zu leisten. In der Regel werden erneuerbare Energiequellen wie Biomasse, Solarthermie oder industrielle Abwärme eingesetzt. Darüber hinaus benötigt ein Nahwärmeanschluss aufgrund des zentralen Heizwerks kaum Platz im Keller.“ Ein zusätzlicher Pluspunkt ist, dass sich Kund:innen nicht um die Wartung und Instandhaltung kümmern müssen. In der Wärmeübergabestation ist ein Wärmemengenzähler integriert, der als Abrechnungsinstrument dient. Dieser muss im Fünfjahresrhythmus geeicht werden. „Die illwerke vkw nimmt rechtzeitig mit den Kund:innen Kontakt auf, um einen Termin zu vereinbaren. Im Zuge dessen wird ebenso die Wärmeübergabestation überprüft und gewartet“, erklärt Christian Meusburger. Einen wesentlichen Vorteil gilt es noch zu erwähnen: Der Kunde muss sich nicht um die Beschaffung von Brennstoffen kümmern.

Nahwärme im Überblick

Aktuelle Versorgungsgebiete und Vorteile der Nahwärme

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Nahwärmeprojekte

Im Rahmen des Zukunftsprogramms investiert die illwerke vkw bis 2040 neun Milliarden Euro in die Energiezukunft Vorarlbergs. 89 Millionen Euro fließen in den Ausbau von Nahwärmenetzen. Derzeit sind mehrere Projekte in Planung oder befinden sich bereits im Bau: Zum Beispiel entsteht auf dem Betriebsgelände der illwerke vkw in Bregenz gerade ein Heizwerk inklusive Nahwärmenetz. Ab 2025 sollen erste Gebäude mit Wärme versorgt werden. Parallel dazu ist in Hard eine neue Energiezentrale auf dem Gelände der Abwasserreinigungsanlage Hofsteig vorgesehen. Es wird künftig möglich sein, das Energiepotenzial des gereinigten Abwassers der ARA für die Wärmeversorgung zu nutzen. Darüber hinaus wurde im Herbst 2023 die Nahwärme Bludenz-Bürs GmbH gegründet. Derzeit laufen die Planungen für einen neuen Standort des Biomasseheizwerks. Nicht zu vergessen: Die illwerke vkw hat sich in diesem Jahr mit der EnergieWerk Ilg GmbH in Dornbirn zusammengeschlossen. Die Wärmeerzeugung liegt weiterhin bei der EnergieWerk Ilg GmbH, die neue vkw Nahwärme Dornbirn GmbH übernimmt die Instandhaltung, den Ausbau und Betrieb des bestehenden Nahwärmenetzes sowie die Versorgung der mehr als 550 Kund:innen.