Großes Walsertal (Markus Gmeiner)
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Ein Leuchtturm inmitten der Alpen

11.04.2022

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Weg von fossilen und hin zu erneuerbaren Energieträgern – das ist das Ziel der „Energieautonomie 2050“, das vor über zehn Jahren im Landtag definiert wurde. Bis 2050 soll also der komplette Energieverbrauch in Vorarlberg aus erneuerbaren Energiequellen abgedeckt werden.

Um einer zukunftsfähigen Energieversorgung näher zu kommen, stützt sich die Energieautonomie 2050 auf vier Säulen: Die Grundlage bildet das Energiesparen. Oftmals kann die Reduzierung des Energieverbrauchs schon durch kleine Verhaltensänderungen erreicht werden. Danach soll durch eine bessere Ausnutzung der in Vorarlberg eingesetzten und erzeugten Energie die Energieeffizienz gesteigert werden. Ein wesentlicher Bestandteil bildet der Ausbau der Erzeuger von Erneuerbaren Energien, wie Sonnenenergie, Wasserkraft und Biomasse. Die vierte Säule und eine wichtige Investition in die Zukunft wird mit dem Bereich Forschung, Entwicklung und Bildung gesetzt.

Nachhaltig und innovativ zur Energiewende - der Biosphärenpark Großes Walsertal

Eine Region in Vorarlberg gilt bereits jetzt als Modellregion – das Große Walsertal. Seit 2014 wird in dem Hochgebirgstal Energieautonomie gelebt. Der Startschuss für den Erfolg liegt aber laut dem Energiebeauftragten im Großen Walsertal, Andreas Bertel, bereits länger zurück – denn das 3.400-Einwohner-Tal ist seit 2001 als österreichweit einzige Region Mitglied im e5 Landesprogramm und zählt seit 2009 zu einer der 120 Klima- und Modellregionen in Österreich. Diese Förderprogramme des Landes und Bundes helfen den Gemeinden dabei, Klimaschutz-Themen weiter zu verstärken.

Neben den Förderungen vom Land und Bund sind vor allem auch die Einwohner:innen und Pionier:innen maßgeblich für den Erfolg im Großen Walsertal verantwortlich. Andreas Bertel hebt hier das regionale e5-Energieteam hervor, das mit dem Energiepionier Albert Rinderer und auch zahlreichen Landwirten und Energieexpert:innen gute Rahmenbedingungen und Anreize geschafft hat. So sind beispielsweise alle Schulen im Großen Walsertal mit dem „Umweltzeichen Schule“ ausgezeichnet – und auch bei anderen öffentlichen Gebäuden und Anlagen wird auf ökologische Baumaterialien und eine effiziente Gebäudehülle gesetzt. Überall wo möglich, wird im Biosphärenpark Großen Walsertal erneuerbare Energie erzeugt und genutzt. Da die Erzeugung erneuerbare Energie vor Ort aber nicht immer gleichzeitig zum Bedarf möglich ist, setzt die Energieregion auf Gemeindeebene beim Strombezug auf Vorarlberger Ökostrom. In Zahlen ausgedrückt sieht das im Großen Walsertal am Beispieljahr 2020 folgendermaßen aus: 171 PV-Anlagen und 10 Wasserkraftanlagen speisen ihre Energie in den Vorarlberger Ökostrom ein. Der gesamte Stromverbrauch im Biosphärenpark Großen Walsertal lag bei 16,7 Mio. kWh. Diesem Stromverbrauch steht eine Erzeugungsmenge von 18,21 Mio. kWh aus Ökostromanlagen entgegen. Wird jedoch der gesamte Energiebedarf z.B. für die Wärmeversorgung und Mobilität betrachtet, ist das Große Walsertal nach wie vor noch abhängig von fossilen Energieträgern aus Fernost. Andreas Bertel gibt einen Ausblick und macht klar, dass das Ziel „Ölkesselfreies Walsertal“ noch nicht erreicht ist und die größten Herausforderungen im Bereich der Mobilität liegen, wo es zukünftig weitere Maßnahmen, aber auch eine Bereitschaft zum Umstieg der Bevölkerung brauchen wird, um bis 2030 energieautonom zu werden.

Vorarlberger Ökostrom

Mit dem Bezug von Vorarlberger Ökostrom unterstützen Sie kleine Ökostromerzeuger:innen in der Region und leisten einen wichtigen Beitrag zur Energieautonomie in Vorarlberg. Jetzt informieren!

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Investition in die Wasserkraft

Die Energieautonomie Vorarlberg ist eine Chance für Gesellschaft und Wirtschaft – und auch die illwerke vkw arbeiten täglich in Richtung zukunftssichere Energieversorgung. In Sachen erneuerbare Energien im Großen Walsertal tut sich so einiges, wie illwerke vkw Vorstand Helmut Mennel erläutert: „Da in den Nullerjahren mehrere kleine Wasserkraftwerke entstanden sind, stieß das 30 kV-Bestandsnetz an seine Grenzen. Um die Projekte nicht wirtschaftlich zu verunmöglichen, wurden im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes mit einer „intelligenten Netzregelung – Stichwort: Smart Grid neue Lösungswege erschlossen. Seit 2012 konnten damit vier weitere Kleinkraftwerke ohne Netzausbauten angeschlossen werden“.

Damit das Große Walsertal nennenswert Strom in den Rest des Landes „exportieren“ kann, spielt laut der illwerke vkw die Wasserkraft eine entscheidende Rolle. Neben der Optimierung bereits bestehender Anlagen soll vor allem auch in Sicherheit und Effizienz der beiden Lutzkraftwerke investiert werden.

Das Große Walsertal als Modellregion der Energieautonomie 2050 – damit kommen wir der Energiewende in Vorarlberg einen großen Schritt näher.