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Ein Job unter Hochspannung

08.07.2022

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Wie genau funktioniert die stetige Anpassung unseres Stromnetzes und welche rasante Entwicklungen bringt die Zukunft? Das verrät Frank Herb, Netzplaner und Fachexperte Smart Grids bei vorarlberg netz im Gespräch mit Isabella Canaval.

Vernetzt

Strom ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ob für den Kaffee am Morgen, für die Arbeit am PC oder den Musikgenuss vom Plattenspieler am Abend: Hätten wir keinen Strom, müssten wir diesbezüglich „schwarz“ sehen. Zum Glück gibt es Frank Herb und seine Kollegen. Sie sind bei der Vorarlberger Energienetze GmbH (kurz: vorarlberg netz), einer Tochtergesellschaft der illwerke vkw AG, als Planer und Fachexperten dafür im Einsatz, dass unser Stromnetz auch in Zukunft „mitmacht“. Denn das Netz ist gefordert und muss sich immer weiter anpassen.

Wohin die Reise geht

„Das Ziel, bis 2030 die Energieautonomie zu erreichen, führt zu rasanten Entwicklungen. Wir haben uns bereits 2018 gefragt, wohin die Reise geht und haben im April 2019 ein Projekt gestartet, in dem wir in zwei Jahren mit Massensimulationen Stimmungsbilder im Netz gebildet haben“, erklärt Frank Herb im Interview. Dafür wurden vor allem die drei Schwerpunkte – massiver Ausbau von Photovoltaikanlagen, Zuwachs an Wärmepumpen und die Zunahme der Elektromobilität – in den Fokus genommen. „Wir müssen einen Blick darauf haben, dass das Netz auch morgen noch ausreichend dimensioniert ist“, so der Fachexperte. „Dabei geht es weniger darum, dass mehr Energie benötigt wird – das Thema sind die gleichzeitigen Verbrauchsspitzen, die immer höher werden.“ Darum gibt es bereits ein Nachfolgeprojekt, das noch weiter in die Zukunft blickt. „Hier versuchen wir, Prognosen bis ins Jahr 2050 zu setzen.“

Breit aufgestellt

Seit 2007 ist der Lindauer bei vorarlberg netz tätig. Seine vielfältige Arbeit schätzt er auch nach 15 Jahren noch. „Wir gestalten das Netz von morgen. Bis zum Jahr 2000 war alles relativ konstant. Doch nun wird das Netz neu aufgesetzt, es kommen zusätzliche Säulen, wie die Digitalisierung, hinzu. Dementsprechend ist auch unser Team recht breit aufgestellt, von den klassischen Netzplanern über Programmier- und Prüfstandexperten für PV-Wechselrichter bis hin zu Normungsexperten und Experten hinsichtlich intelligente Ortsnetzstationen.“ Und wenn der Strom mal ausfällt? „Dann sind wir natürlich auch zuständig. Wobei wir in Vorarlberg diesbezüglich sehr gut aufgestellt sind. Zum Vergleich: In anderen europäischen Ländern geht im Mittel für 20 bis 30 Minuten das Licht aus. Wir liegen dagegen im Schnitt bei unter fünf Minuten.“ Dass das auch in Zukunft so bleibt, dafür sorgen Frank Herb und seine Kollegen.