vlotte_Bidirektionales-Laden
Logo vlotte

E-Auto als Stromspeicher

20.10.2022

Zurück

In der E-Mobilität tut sich einiges: In Zukunft könnten E-Autos Energiespeicher werden und damit bei Bedarf einen Teil des Stroms wieder zurück ins Netz einspeisen.

Gemeinsames Projekt

Der Ausbau von erneuerbaren Energien, die vermehrte Nachfrage nach E-Autos, aber auch der allgemein steigende Strombedarf führen zu höheren Leistungsanforderungen im Stromnetz. Neben Maßnahmen wie dem Netzausbau oder intelligenten Trafostationen könnten in Zukunft auch E-Autos einen Beitrag zur Stabilisierung des Netzes leisten. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Bidirektionales Lademanagement“ der BMW Group zusammen mit der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) in München und sechs weiteren Projektpartnern beschäftigt sich die illwerke vkw mit der Frage, wie E-Autos in das Energiesystem integriert werden können. 2021 wurde der Pilotbetrieb mit 50 rückspeisefähigen BMW i3 gestartet – zwei E-Autos sowie die entsprechenden Ladestationen werden von der illwerke vkw getestet. Das Projekt läuft noch bis Ende des Jahres.

Aufladen, speichern, einspeisen

Im Zuge der Forschungsarbeit werden verschiedene Anwendungsfälle untersucht – Eigenverbrauchsoptimierung, Energiehandel und Regelenergie. Gerade das erste Szenario ist für Hauseigentümer:innen interessant. „Bidirektionales Laden bedeutet, dass die Batterie eines E-Autos nicht nur geladen, sondern auch entladen werden kann. Damit wäre ein E-Auto in der Lage, untertags den überschüssigen Strom einer Photovoltaik- Anlage zu speichern. Abends, wenn der Strombedarf steigt, könnte die Batterie die Energie wieder in das hauseigene Stromnetz zurückführen. Egal ob Waschmaschine, Wärmepumpe oder Fernseher – sämtliche Geräte, die Strom verbrauchen, könnten damit gespeist werden“, erklärt Michael Hirschbichler, Fachexperte bei der illwerke vkw. Ein wichtiger Aspekt: „Die Batterie des E-Autos ist auch am nächsten Tag ausreichend geladen – der Mobilitätsbedarf steht an erster Stelle und wird dementsprechend beim Lade- und Entlademanagement berücksichtigt“, berichtet Hirschbichler. Darüber hinaus hat das Auf- und Entladen durch ein batterieschonendes Lademanagement offenbar keine signifikanten Auswirkungen auf die Lebensdauer des Akkus.

Vorreiterrolle in Österreich

Die Integration des E-Autos ins hauseigene Stromnetz hat großes Potenzial. „Im Hinblick auf den Ausbau beziehungsweise die zunehmende Einspeisung durch erneuerbare Energieträger sind zusätzliche Speicherkapazitäten notwendig. „Vor einem Jahr haben sieben österreichische Energieunternehmen, darunter die illwerke vkw, die E-VO eMobility GmbH gegründet. Ziel ist es, eine leistungsfähige Technologie für das Management der Ladestellen und damit verbundenen Dienstleistungen zu entwickeln“, so Hirschbichler. „Die Batterien von E-Autos könnten dazu beitragen, das Stromnetz zu stabilisieren. Damit dies gelingt, braucht es ein intelligentes Lademanagement“, schildert Lukas Schober, Netzplaner und Projektleiter Lademanagement bei vorarlberg netz. Die illwerke vkw bringt ihre langjährige Erfahrung durch die vkw vlotte in weitere Forschungsprojekte ein und übernimmt damit in Österreich eine Vorreiterrolle: „Gemeinsam mit der FH Vorarlberg ermitteln wir Potenziale zur Netzentlastung von intelligentem Lademanagement. Darüber hinaus sind wir auch Teil des Expertenpools ‚Digitale Schnittstelle‘ beim Verband der Elektrizitätsunternehmen ‚Österreichs Energie‘, um die zukünftigen Anforderungen für ein digitales Lademanagement zu erarbeiten“, betont Schober.