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Drehscheibe der Stromversorgung

23.06.2023

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Fit für die Energiezukunft – bis 2026 wird das Umspannwerk Hohenems in zwei Bauetappen auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

Erneuern und erweitern

Der Ausbau von erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik oder Wasserkraft, der Anstieg der E-Mobilität sowie der Umstieg auf nachhaltige Wärmelösungen lassen die Anforderungen an das Stromnetz stetig steigen. Aus diesem Grund ist es notwendig, regelmäßig in die Infrastruktur und damit in die Versorgungssicherheit zu investieren: Nach drei Jahren intensiver Planung erfolgte im Frühjahr 2023 der Spatenstich für die Erweiterung und Erneuerung des Umspannwerks Hohenems. Nach Abschluss der Arbeiten verdoppelt sich die mögliche Übertragungsleistung von 30 auf 60 Megavoltampere.

Elementares Prinzip

Die baulichen Maßnahmen erfolgen bei laufendem Betrieb des Umspannwerks – keine leichte Aufgabe für die Projektverantwortlichen: „Grundsätzlich werden unsere Stromnetze nach dem n-1 Kriterium betrieben und geplant. Sollte ein Betriebsmittel, zum Beispiel eine Leitung oder ein Transformator, defekt sein, muss unser Stromnetz diesen Ausfall verkraften können, ohne dass es zu Folgeausfällen kommt“, erklärt Projektleiter Martin Dür. Um die Versorgungssicherheit auch in den jeweiligen Projektphasen gewährleisten zu können, kommen verschiedene Provisorien zum Einsatz – unter anderem Baueinsatzkabel: „Dabei handelt es sich um Hochspannungskabel, die als vorübergehende Ersatzleitungen dienen, wenn Freileitungen während der Bauarbeiten stillgelegt werden müssen“, berichtet Dür.

Wie funktioniert ein Umspannwerk?

Ein Umspannwerk ist vergleichbar mit einer Straßenkreuzung. Es verbindet unterschiedliche Straßen – in diesem Fall Spannungsebenen wie Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung – miteinander.

Umspannwerke verteilen den Strom im Netz – von den Erzeugern wie Wasserkraftwerken oder Photovoltaik-Anlagen bis zum Verbraucher.

Mehr Freiflächen

Derzeit verfügt das Umspannwerk Hohenems noch über eine 110-kV-Freiluftschaltanlage. Diese wird im Zuge der Erneuerungs- und Erweiterungsmaßnahmen durch eine 110-kV-gasisolierte Schaltanlage ersetzt – ein wesentlicher Vorteil: „Aufgrund der kompakten Bauweise benötigt diese deutlich weniger Platz und kann somit ins neue Betriebsgebäude integriert werden. Ebenso werden dort auch die Transformatoren untergebracht. Dadurch entstehen in Zukunft mehr Freiflächen sowie ein unauffälliges äußeres Erscheinungsbild“, weiß Dür. Der frei gewordene Bereich wird ökologisch aufgewertet – geplant ist eine Magerwiese. Und um einen großen Teil des Energieverbrauchs decken zu können, wird auf dem neuen Betriebsgebäude eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 36 kWp installiert.