Als Leiter der Lehrausbildung gibt Richard Dür den Fachkräften von morgen das notwendige Rüstzeug, um die Energiezukunft mitgestalten zu können.
Chancen
„Vieles in meiner beruflichen Laufbahn ergab sich eher per Zufall“, erzählt Richard Dür. „Nachdem ich meine Ausbildung zum Maschinenschlosser erfolgreich abgeschlossen hatte, entschied ich mich für den Aufbaulehrgang Automatisierungstechnik an der HTL Bregenz.“ Den nächsten Zwischenstopp auf seinem Ausbildungsweg legte Richard an der FH Vorarlberg ein, wo er Informatik studierte. Danach startete er in einem kleinen IT-Unternehmen in das Berufsleben, wobei ihm Wissensvermittlung und Bildung schon immer ein persönliches Anliegen waren: „Seit 2005 unterrichte ich an der Wirtschaftsschule in Bezau die Fächer Software-Entwicklung und Wirtschaftsinformatik.“ Auf die Frage, wie er zur illwerke vkw kam, antwortete Richard: „2014 fiel mir zufällig eine Stellenausschreibung in der Software-Entwicklung ins Auge. Inzwischen bin ich zehn Jahre bei der illwerke vkw, seit 2019 Leiter der Lehrausbildung und damit für rund 100 Lehrlinge verantwortlich.“
Innovative Lernmethoden
Für den Bereich Digitalisierung konnten Richard Dür und sein Team einen eigenen Lehrausbilder gewinnen. „Wir legen großen Wert darauf, dass die jungen Talente lernen, wie sie die Digitalisierung sinnvoll und gezielt nutzen können. Das hilft uns als Unternehmen und hebt auch die Lehrlinge auf eine neue Ebene.“ Denn um die Energiezukunft aktiv mitzugestalten, braucht es digitales Know-how. Aus diesem Grund hat die illwerke vkw ein spezielles Ausbildungskonzept erarbeitet, das aus verschiedenen Modulen besteht: „Das heißt, alle Lehrlinge erhalten im Rahmen ihrer Lehre eine digitale Ausbildung“, schildert Richard. Im ersten Modul werden den Lehrlingen digitale Grundkenntnisse vermittelt, beispielsweise Wissenswertes zu Themen wie künstliche Intelligenz, aber auch Cybersicherheit. Im zweiten Modul „Erweiternde Technologien“ wird es dann schon etwas fachspezifischer: „So werden in der Elektrotechnik Sensoren für unterschiedliche Anwendungsbereiche eingesetzt, beispielsweise messen wir über einen Smart Meter den Stromverbrauch, analysieren die Daten und visualisieren sie in Diagrammen. Auch hier spielt die Digitalisierung eine wichtige Rolle. Die Lehrlinge erfahren im Zuge ihrer Ausbildung, wie die Datenerfassung und -auswertung funktioniert“, erklärt der Ausbildungsleiter. Für all jene Lehrlinge, die sich besonders für das Thema Digitalisierung begeistern können, gibt es die Möglichkeit, im Rahmen einer Interessen- und Begabtenförderung noch tiefer in das Thema einzutauchen und sich unter anderem mit dem Metaverse (hier geht es um die Verknüpfung von realen und virtuellen Welten) oder mit Cloudlösungen (zum Beispiel zur Speicherung, Verarbeitung und Auswertung von Sensordaten) zu beschäftigen. Eines darf aber in der Lehrausbildung nicht zu kurz kommen – und zwar die persönliche Weiterentwicklung der Jugendlichen, wie Richard betont: „Wir möchten die Lehrlinge nicht nur zu Fachkräften von morgen ausbilden, sondern auch zu Zukunftsgestalter:innen.“
Über den Tellerrand hinaus
Der Austausch mit Ausbildungsleiter:innen verschiedener Industriebetriebe ist für Richard besonders wertvoll: „Gemeinsam diskutieren wir unterschiedliche Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten der Lehre. Es lohnt sich, über den Tellerrand hinauszublicken“, so Richard Dür abschließend.