Coding Wettbewerb
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Digitalisierung direkt am Leben orientiert

05.04.2022

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illwerke vkw Lehrlinge zeigen bei Wettbewerben auf und stellen ihre Macher-Fähigkeiten unter Beweis.

Stell dir vor, du bist ein junge Frau auf dem Nachhauseweg – die Straßen sind dunkel, die nächtliche Stille liegt anmutig über der Stadt. Es ist das kurze Vorbeihuschen eines Schattens, das dich irritiert. Auch wenn du dich selbst beruhigst – die Irritation bleibt und mit ihr das dumpfe Gefühl, dass du nicht alleine bist. Dann erkennst du: du wirst verfolgt.

Es ist vielleicht genau eine solche Situation, die Marion Anosike gemeinsam mit ihrer Kollegin Lorena Maier dazu inspiriert hat, im Rahmen ihrer IT-Lehre bei der illwerke vkw eine App zu entwickeln, die in solchen Situationen im Extremfall sogar Leben retten kann – eine App, die in Sekundenschnelle den genauen Standort der Bedrohten an eine Vertrauensperson übermittelt. Eine App, die abschreckt und für Sicherheit sorgen kann.

Ein Herz gefasst

Marion ist 31 Jahre alt und stammt aus Feldkirch in Vorarlberg. Als „Spätberufene“ hat sie sich nach ihrer Tätigkeit als Bürokauffrau als dreifache Mutter ein Herz gefasst und noch einmal komplett neu angefangen und eine IT-Lehrausbildung bei Vorarlbergs größtem Energiedienstleister begonnen. Drei Jahre nach ihrem Entschluss ist Marion endgültig in ihrem neuen Job angekommen und lebt ihre Technik-Leidenschaft im Bereich IT Anwendung/Entwicklung völlig aus – und damit nicht genug, denn die Idee zur beschriebenen App hatte Marion im Rahmen des Girls Day-Hackathon. Einer Veranstaltung, in der es darum geht, im Rahmen einer eintägigen Veranstaltung ein komplettes Projekt zu entwickeln und voranzutreiben.

„Marion zeigt uns durch ihr Engagement, wie wichtig Mädchen und Frauen in der Technik sind. Ein Mann oder Junge hätte niemals die Idee zu einer solchen App entwickelt. Umso zentraler ist es, dass auch im Beruf sämtliche Lebenswelten abgebildet sind“, so illwerke vkw Ausbildungsleiter Richard Dür.

Marion, Marcel und Ausbildungsleiter Richard Dür

Kurz vor dem Lehrabschluss

Wie unterschiedlich diese Lebenswelten sein können, zeigt sich am Beispiel von Marcel Gaber. Auch der 19-jährige Deutsche aus Weiler im Allgäu macht gerade seine Ausbildung bei der illwerke vkw. Der junge Elektrotechniker steht kurz vor seiner Lehrabschlussprüfung. Auch Marcel hat seine kreativen und Umsetzungs-Fähigkeiten schon des Öfteren unter Beweis gestellt. Jüngstes Beispiel: der Hackathon der Wirtschaftskammer Österreich. Und hier treffen die Karrieren von Marion und Marcel direkt aufeinander, denn diese Herausforderung absolvierten die beiden als Team.

Auf der Suche nach dem Auto

Aber der Reihe nach. Mit ihrer bisherigen Erfahrung im Gepäck traten die beiden bei der Vorarlberg-Ausscheidung des Hackathons an, um die Kreativitäts- und Innovationsehre der illwerke vkw zu verteidigen – diesmal mit einem Projekt aus dem privaten Umfeld des Allgäuers. „Wir waren in Italien auf einem Festival und mussten unser Auto recht weit vom Gelände parken. Da kam es, wie es kommen musste: nach dem Event brauchten wir rund zwei Stunden, bis wir unser Auto wiederfanden“, erzählt Marcel.

Wie gut wäre es da gewesen, wenn man eine App hätte, die einen direkt zum Standort lotst! Gedacht, getan. Motiviert machten sich die beiden ans Werk und teilten ihre Aufgaben so, dass Marion eher die Design-Seite abdeckte und Marcel das Coding. Im Rahmen der Veranstaltung wurde mit thunkable gearbeitet. Der Vorteil dieser Low-Code-Programmierumgebung: es wird mit Programmier-Bausteinen gearbeitet und dadurch werden die Ergebnisse vergleichbar. Der Wettbewerb war so aufgebaut, dass in drei Kategorien gestartet werden konnte: Rookies, Professionals und Experts. Aufgrund der leichten Vorkenntnisse starteten Marion und Marcel bei den Professionals. Coronabedingt ging die Veranstaltung via MS Teams über die Bühne. Kein leichtes Unterfangen für alle Beteiligten, aber Marion und Marcel meisterten den 8-Stunden-Marathon mit Bravour. Am Ende des Tages stand das Konzept der „Find our Car-App“ und auch die bisher schon programmierten Funktionen überzeugte die Fachjury. Das Ergebnis: der Hackathon wurde gewonnen und damit war der Weg frei für das Bundesfinale.

Coding Urkunde

Unternehmerisch gedacht

Teamfähigkeit, Umsetzungsstärke, Praxisbezug, Projektarbeit, Kommunikation und Präsentation – all diese Fähigkeiten werden im Rahmen eines Hackathon unter Beweis gestellt und vor allem gefördert und trainiert. „Für uns sind diese innovativen Veranstaltungen ein wertvolles Pflaster, denn sie ermöglichen ein selbständiges Arbeiten und Umsetzen der eigenen Ideen – und das ist Gold wert in einer Zeit, in der diese Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt immer wichtiger werden“, so Richard Dür. Auch für Marcel war die Triebfeder neben dem Spaß in der Gemeinschaft jene, eigene Ideen umsetzen zu können – quasi die Basis für das unternehmerische Denken.

Karriere vorprogrammiert

Mit dem schlussendlich erreichten zweiten Rang im Bundesfinale haben die beiden eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was in ihnen steckt. Beide werden definitiv ihren Weg bei der illwerke vkw machen. Marcel übrigens ganz konkret nach seinem Elektrotechnik-Lehrabschluss in der IT. Sein Faible für das Programmieren und die dazu gehörigen Fähigkeiten haben ihm bereits seinen kommenden Arbeitsplatz reserviert. Und auch Marion wird in der IT weiterarbeiten – und das als Role-Model einer Working-Mom und Vorbild für viele, die bisher nicht daran geglaubt haben, dass man auch so manche Herausforderung durchaus bewältigen kann – wenn man nur will.