"Vor allem das Jahr 2020 war eine Riesenherausforderung. Wir waren teilweise im Blindflug unterwegs." Jetzt stehen die Festspiele knapp vor ihrer 75-Jahre-Jubiläumssaison und Michael Diem, der kaufmännische Direktor, erzählt über eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen - und 25 Jahre im Dienst der Kunst und Kultur.
Nur noch kurze Zeit bis zur Eröffnung der Jubiläumssaison der Bregenzer Festspiele. Das Vorzeigefestival auf der größten Seebühne der Welt geht in seine 75. Saison. Michael Diem, kaufmännischer Direktor der Bregenzer Festspiele GmbH und gleichzeitig Geschäftsführer der Kongresskultur Bregenz GmbH, ist durchaus überrascht, als Christof Burtscher ihn im Moscht & Riebel Gespräch damit konfrontiert, dass er nun bereits 25 Jahre lang und damit ein Drittel der Zeit die Erfolgsgeschichte der Festspiele mitgeschrieben hat. „Das war mir so eigentlich gar nicht bewusst.“ Als sein Vorgänger Franz Salzmann vor 25 Jahren den jungen Dornbirner Controller einstellte, gab es diese Position im Unternehmen noch gar nicht. Frisch von der Uni, stand er vor der spannenden Aufgabe, die Kostenrechnung einzuführen – nicht nur zur Freude aller Kolleg:innen. Heute stehen die Festspiele besser da denn je, auch wenn die Pandemie durchaus ihre Spuren hinterlassen hat.
"Richtig, sich auf die Gesundheit zu konzentrieren"
„Vor allem das Jahr 2020 war eine riesige Herausforderung, wir sind teilweise im Blindflug unterwegs gewesen und konnten maximal auf Sicht fahren“, beschreibt Diem die Situation für die Kultur. „Gemeinsam mit dem Land, der Branche und dem Bund haben wir aber immer Lösungen gefunden und sind auch jetzt überzeugt, dass es gut war, sich zuerst auf die Gesundheit zu konzentrieren.“
Den Zaun noch höher gezogen
Wenn nun Ende Juli die Festspiele starten, erwartet die Besucher:innen das volle Programm. Damit ist nicht nur der erwartet hohe Kulturgenuss gemeint, sondern auch ein Maximum an möglicher Sicherheit. „Im Jahr 2021 wussten wir dann schon sehr viel und jede Erfahrung hilft uns dabei, den Weg abzukürzen: wir haben den Zaun hier vor allem intern noch etwas höher gezogen, denn wir haben Künstler:innen und Ensembles aus 40 verschiedenen Nationen.“ Eine eigene Teststraße, strenge Masken- und Abstandsregeln und insgesamt ein durchgängiges Präventionskonzept sollen Ausfälle vermeiden.
Auch privat ist der zweifache Familienvater ein Macher – als Sohn eines Raumausstatters hatte er lange die Übernahme des Familienunternehmens auf seinem Lebensplan. Aber sein Bauchgefühl und die innere Kraft haben ihn zu seinem „Traumjob“ geführt. Wie er diesen nun tagtäglich ausfüllt, sein Verständnis von Führung und seine Ansichten zum Umgang mit Ressourcen erzählt er klar und offen – in dieser neuen Episode von Moscht & Riebel.