Mister Austria und erfolgreicher Gastro-Unternehmer - Stefan Köb in einer neuen Ausgabe von Moscht & Riebel
Wenn wir es beschreiben müssten, würden wir sagen, es ist „Hamburger Hafenwetter“, als wir das Pier69 betreten. Es ist ungemütlich, kalt und es regnet – allerdings sind wir nicht in Hamburg, sondern in Bregenz am Bodensee, und wir werden in dem gemütlichen Lokal gleich wärmstens empfangen. Im Handumdrehen sind wir mit einem frischen Kaffee versorgt und ziehen uns anschließend ins Obergeschoss zurück, denn schließlich sind wir ja nicht hier, um zu konsumieren – wobei… eigentlich ja doch. Wir konsumieren die Geschichte des jungen Restaurantbetreibers und die hat es wahrlich in sich. Wir wünschen viel Spaß mit einer weiteren Episode von Moscht & Riebel, diesmal mit Gastrounternehmer Stefan Köb.
Wenn man etwas wirklich will und seine Ziele erreichen möchte, dann kann man durchaus auch einmal mit dem Kopf durch die Wand – oder eben ein wenig hinten herum. So hat es jedenfalls Stefan Köb gemacht. Vorweg sei schon erklärt, dass wir in den Genuss dieser Geschichte nur deswegen kommen, weil sie inzwischen verjährt ist und der junge Unternehmer seinen Frieden mit der Bank gemacht hat. Doch was ist passiert?
Mit einer Notlüge zur ersten Bar
Der damals frisch gebackene Berufsweltmeister und Juniorenweltmeister im Bartending hatte sich in den Kopf gesetzt, mit dem Paschanga in Bregenz den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen und seine erste Bar zu eröffnen. Da das nötige Kleingeld fehlte und die Eltern strikt dagegen waren, ging es direkt zur Bank. Doch trotz ausgeklügeltem Businessplan fehlte das Vertrauen in die zugegebenermaßen noch reichlich dürftigen unternehmerischen Kenntnisse des jungen Mannes, sodass er sich bei einer zweiten Bank den Kredit kurzerhand mit einer Notlüge sicherte. Er wolle den Dachboden im Haus seiner Eltern ausbauen, schwindelte er und investierte das genehmigte Kapital in seinen Traum.
Der schönste Österreicher
Das Paschanga lief erfolgreich und Stefan nutzte seine beginnende Prominenz immer wieder geschickt für seine Zwecke. Getrieben von der Lust, sich immer wieder einmal in einem Wettbewerb zu beweisen, meldete er damals sich und Teile seiner Bar-Crew zur Mister Vorarlberg Wahl an… und – wir wollen an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber es sollte nicht sein letzter Erfolg im Model-Business bleiben.
Baustein für Baustein wuchs sein kleines Gastro-Imperium, das ihn schließlich über den einen oder anderen Umweg zum erfolgreichen Unternehmer werden ließ. Heute betreibt er neben dem Pier69 am Hafen gemeinsam mit seinem Business-Partner die LuSt-Bar und die Beach Bar in Bregenz, nicht zu vergessen das Event-Catering OnBoard.
Gutes Essen wird teurer
Mittlerweile ist Stefan Köb 35 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Auch ein Grund, um es zukünftig etwas ruhiger angehen zu lassen. Auch deswegen, weil die Gastronomie nicht nur coronabedingt schwer unter Druck steht. „Wir müssen wieder mehr Intelligenz in das Geschäft bringen“, sagt der Gastroexperte, der seine Stimme auch als Sprecher für das Business in der Wirtschaftskammer erhebt. Sorgen bereitet dem Wahl-Dornbirner dabei der Personal- und vor allem Fachkräftemangel. Schuld an der Misere ist für ihn der schlechte Ruf der Gastro und das Ungleichgewicht in der Bewertung der Leistungen.
„Es kann nicht sein, dass ich für eine wertige Suppe, die einen Tag lang eingekocht wurde, nur drei Euro verlangen darf und daneben für einen Hugo, den jeder schnell schnell zu Hause selber machen kann, 6 Euro 50 nehme. Wertige, regionale Küche wird teurer werden, prognostiziert der smarte Unternehmer und ist sich zugleich aber auch sicher, dass die Menschen gerade in der Zeit der Pandemie das sehr wohl zu schätzen wissen.
Seit er Vater ist, hat sich sein Verhältnis vom Risiko leicht verändert – dennoch wird der unternehmerische Mut ihn immer begleiten. Geprägt hat ihn dabei seine Kindheit auf „Pfarrers Älpele“, die seine Eltern jahrelang bewirtschaftet haben. Dabei musste er bereits früh Verantwortung übernehmen und hat schnell gelernt, auf eigenen Beinen zu stehen. Alle Details: in dieser unterhaltsamen Ausgabe von Moscht & Riebel, viel Spaß!