Immer mehr Menschen setzen auf Sonnenenergie oder schaffen sich ein E-Auto an – die Nachfrage nach Strom-Netzanschlüssen steigt deutlich. Über das neue Tool „Online-Anschlussanfrage“ können alle Netzanschlussarten digital und unkompliziert abgewickelt werden.
Umfassender Prozess
Wer in eine eigene Photovoltaik-Anlage investiert oder das E-Auto bequem zu Hause aufladen möchte, braucht dafür einen entsprechenden Netzanschluss. Das Team „Netzzugang“ von vorarlberg netz hat beispielsweise im Jahr 2022 insgesamt 3.711 Netzzugangsverträge für Photovoltaik- Anlagen an Kund:innen versendet, im Jahr 2023 waren es bereits 5.391 Verträge. Diese positive Entwicklung stellt den Netzbetreiber aber gleichzeitig vor große Herausforderungen: Hinter jeder Anfrage für einen Netzanschluss steckt ein umfassender Beurteilungsprozess. So müssen in einem ersten Schritt die angegebenen Daten im Formular der Anschlussanfrage auf ihre Vollständigkeit geprüft werden, anschließend erfolgt die Bewertung, ob der Anschluss netztechnisch an der gewünschten Stelle möglich ist. Werden alle Voraussetzungen erfüllt, erstellt das Team von vorarlberg netz ein Vertragsangebot für die Kund:innen. „Bis vor wenigen Monaten haben wir sämtliche Informationen händisch in unser System eingetragen. Darüber hinaus war es notwendig, den jeweiligen Netzzugangsvertrag zweifach unterfertigt an die Kundin bzw. den Kunden zu schicken. Der Vertrag ging dann unterschrieben an uns zurück. Im Jahr 2022 waren das circa 13.400 Verträge inklusive Netzzugangsverträgen für Verbraucher, E-Ladestellen und Erzeugungsanlagen, das entspricht ca. 67.000 Blatt Papier“, weiß Thomas Thurnher, Leiter Netzzugang bei vorarlberg netz und Projektleiter digitaler Netzanschlussprozess.
Online-Anschlussanfrage
Um den administrativen Aufwand zu verringern sowie den Prozess zu vereinfachen, wurde eine digitale Lösung entwickelt: Seit Mitte des Jahres 2023 steht Kund:innen die „Online-Anschlussanfrage“ zur Verfügung. „Mit ein paar Klicks kann die Anfrage digital gestellt werden. Sind alle Daten vollständig, wird innerhalb weniger Minuten die Netzberechnung durchgegeführt. Ist das Ergebnis positiv, wird automatisch ein Angebot für den Netzanschlussvertrag für E-Ladestellen bis 11 kW und Erzeugungsanlagen bis 20 kW erstellt und per E-Mail an die Kund:innen verschickt“, erklärt Thurnher. Diese können das Angebot dann einfach online annehmen und erhalten kurze Zeit später eine Bestätigung sowie ihren gültigen Netzzugangsvertrag. „Wir konnten die Durchlaufzeit zwischen Online-Anfrage und Vertragsabschluss stark reduzieren. Davon profitieren unsere Kund:innen und Mitarbeiter:innen gleichermaßen“, so Thurnher. Bis Ende des Jahres ist geplant, alle Angebote für den Netzzugangsvertrag digital annehmen zu können. Noch ein wichtiger Hinweis: All jene, die eine Photovoltaik-Anlage haben und den überschüssigen Strom in das Netz einspeisen möchten, benötigen einen Einspeisevertrag. Dieser muss mit einem Stromabnehmer abgeschlossen werden.
Netzpartnerportal
Derzeit arbeitet das Team von vorarlberg netz gemeinsam mit hausinternen IT-Spezialist:innen an einem Auftragsverwaltungstool für Elektroinstallationsbetriebe und PV-Planer:innen. Über das neue Portal kann zukünftig zum Beispiel der aktuelle Projektstatus abgerufen werden. Ebenso wird es für Installateur:innen möglich sein, die Fertigstellungsmeldung der Photovoltaik-Anlage über das Tool einzureichen. „Ziel ist es, erforderliche Abläufe anwendungsfreundlich und effizient zu gestalten“, berichtet Thomas Thurnher.