Lünersee
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Der Kraftwerksbau: Angekommen in der Champions League

25.03.2025

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Ein fundierter Bauablauf spielt eine wesentliche Rolle für das Projekt Lünerseewerk II – ein Vorhaben, das durch seine beeindruckenden Dimensionen und den großen zeitlichen Horizont eine Ausnahmestellung einnimmt. Aktuell wird intensiv an der Entwicklung eines groben Ablaufs gearbeitet. Wir dürfen Ihnen diesen Monat Pascal Véron vorstellen, der genau damit befasst ist.

Faszination Untertagebau

„Wenn dich die Faszination Untertagebau einmal gepackt hat, lässt sie dich nicht mehr los“, sagt Pascal. Die Errichtung von Stollen und Schächten hat den 33-Jährigen gefühlt „schon immer“ begeistert. Seine Leidenschaft führte den gebürtigen Kennelbacher bereits durch ganz Deutschland: Nach seinem Bauingenieur-Studium und der Baumeisterprüfung 2018 wirkte Véron als Bauleiter an verschiedensten Tunnelprojekten mit. Ende 2020 entschied er sich allerdings dafür, in seine Heimat Vorarlberg zurückzukehren. Seitdem ist er bei der illwerke vkw im Baumanagement beschäftigt.

Wie sich seine Tätigkeit in wenigen Worten zusammenfassen lässt? Gar nicht so einfach. „Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich – die Bandbreite reicht von der Sanierung von Speicherbecken bis zu hochalpinen Baustellen“, erklärt Véron. Mittlerweile ist er in jenem Tätigkeitsfeld angekommen, das für ihn persönlich die Champions League im Untertagebau darstellt: dem Kraftwerksbau. Seit rund eineinhalb Jahren ist Véron Teil des Projektteams für das Lünerseewerk II und befasst sich mit den Themen Bauablauf und Baulogistik.

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Unterschiedliche Anforderungen vereinen

„Die Kunst ist es, in der Planung verschiedenste Gewerke in Einklang zu bringen, vom Tunnelvortrieb über den Stahlwasserbau bis zur Elektrotechnik“, beschreibt Véron seine Aufgaben. „Dabei gilt es, teils sehr unterschiedliche Anforderungen zu koordinieren – wenn etwa Betonierarbeiten vorgesehen sind und zeitgleich in der Nähe absolute Staubfreiheit für den Maschinenbau herrschen muss.“ Für das Leuchtturmprojekt der illwerke vkw sind bereits Jahre im Voraus detaillierte Planungen nötig, um einen sinnvollen Bauablauf zu ermöglichen, der Effizienz und Ökologie optimal vereint. „Seit dem Jahreswechsel haben wir uns beispielsweise intensiv mit der Deponieplanung und dem Materialfluss auseinandergesetzt – ein Planungsprozess, in dem wir einen weiteren Schritt setzen konnten. Ein Kernthema ist dabei, das ausgebrochene Gestein zur Betonherstellung vor Ort zu verwenden und auf diese Weise so viele Lkw-Fahrten und Emissionen wie möglich einzusparen“, gibt er einen Einblick.

Was Véron besonders schätzt, ist das Miteinander mit seinen Kolleginnen und Kollegen. „Wir haben eine gute Mischung aus jüngeren Teammitgliedern und Personen, die einen riesigen Erfahrungsschatz mitbringen. Mir ist es wichtig, diese Chance zu nutzen und möglichst viel Wissen aufzusaugen“, sagt er. Von Vorteil ist dabei die enge Zusammenarbeit mit seinen Teamkolleg:innen. „Der Tag verläuft quasi interaktiv: Wir greifen Themen auf, diskutieren Ansätze und Ergebnisse und bauen darauf auf. Das motiviert und hilft dabei, gute Lösungen zu finden.“

Federführend war Véron in der Planung für die Erkundungsbohrungen, die 2022 entlang des Gebirgsgrates zwischen Lünersee und Bürs durchgeführt wurden. Die Besonderheit dabei: Die Bohrstandorte konnten aufgrund der Lage im alpinen Raum nur per Helikopter erreicht werden. „Im Hochgebirge muss man viele Faktoren berücksichtigen, die man nicht steuern kann. Das Wetter ist viel bestimmender, Rettungsketten und andere Abläufe müssen anders gedacht werden“, betont er. Insgesamt sei eine noch vorausschauendere Planung nötig – umso größer ist allerdings auch das Erfolgserlebnis, wenn alles funktioniert wie vorgesehen. „Für mich ist es das Schönste, wenn ich weiß, was ich alles in eine Aufgabe hineingesteckt habe, und sehe: Es läuft alles so wie geplant.“

„Etwas, das allen zugutekommt“

Gerade auch bei den Erkundungsbohrungen im alpinen Gelände galt es, Rücksicht auf Flora und Fauna zu nehmen und Eingriffe so gering wie möglich zu halten. „Für mich hat sich nach dem Wechsel zur illwerke vkw gezeigt, wie sehr das Unternehmen darauf bedacht ist, verantwortungsvoll zu handeln. Man merkt, dass wir in der Region verwurzelt sind“, sagt Véron. Mit der Rückkehr zu den eigenen Wurzeln in Vorarlberg und der Arbeit im Projekt Lünerseewerk II hat sich für den Bauingenieur letztlich auch eine besondere Möglichkeit ergeben: „Es ist ein tolles Gefühl, wenn ich meine Faszination für den Untertagebau hier, in meiner Heimat, für etwas einsetzen kann, das allen zugutekommt.“