Seit Monaten ist das Thema Blackout in aller Munde. Was passiert, wenn in Europa die Stromversorgung zusammenbricht? Welche Konsequenzen hätte das für die Menschen in Vorarlberg und im europäischen Netzverbund? Aus Sicht des Vorarlberger Landesenergieversorgers ist klar: man ist bestens gerüstet und bevor es überhaupt zu einem Blackout kommt, greifen schon unzählige Systemschutzpläne und Maßnahmen, um ein solches Szenario zu verhindern.
Auch wenn sich Vorarlberg in einer ganz besonderen Position befindet, kann man sich als Gesellschaft auch in einem Blackout-Fall nicht einfach zurücklehnen. Zu gravierend wären auch hierzulande die Auswirkungen für die Bevölkerung. Der Schaden für die Volkswirtschaft in einem solchen Szenario wäre gewaltig: Würde der Strom in ganz Österreich an einem Wochentag vormittags und für die Dauer von 24 Stunden ausfallen, läge der bezifferte Schaden Berechnungen der Johannes Kepler Universität zufolge bei rund 1,18 Milliarden Euro. Beim Ausfall von Kommunikation, Mobilität und lebenswichtigen Dienstleistungen wie der Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser oder Heizenergie drohen darüber hinaus Katastrophenszenarien, die schlimmstenfalls zum Kollaps der gesamten Gesellschaft führen könnten. So ist die beste Option nach wie vor, einen Blackout zu verhindern und für ein stabiles Netz zu sorgen.
50 Hertz
Das europäische Stromnetz ist ein riesiger Netzverbund, der mit einem gemeinsamen Pulsschlag – 50 Hertz – betrieben wird. Um die Stabilität zu gewährleisten, muss zu jedem Zeitpunkt das Verhältnis zwischen Erzeugung und Verbrauch ausgeglichen sein. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die großen Pumpspeicherkraftwerke der illwerke vkw, die, je nach Bedarf, innerhalb weniger Sekunden Energie erzeugen oder aus dem Netz nehmen können. Vor diesem Hintergrund ist das kleine Vorarlberg mit seiner Wasserkraft ein entscheidender Faktor im Notfall. Mit seinen schwarzstartfähigen Kraftwerken könnte Vorarlberg innerhalb von 12 bis 24 Stunden als Strominsel fungieren und entscheidend dazu beitragen, das europäische Netz wiederaufzubauen. Schwarzstartfähig bedeutet, dass die Kraftwerke ohne Energie von außen selbst in der Lage sind, wieder hochzufahren.
Eindrucksvoller Film
Doch was sind das für Mechanismen, die bereits im Vorfeld oder in einem Blackout-Fall greifen? Wie funktioniert eigentlich das europäische Verbundnetz und wie sind die genauen Prozesse beim Energiedienstleister, wenn der Ernstfall eintritt? Filmemacher Christoph Skofic hat mit seinem Team gemeinsam mit der illwerke vkw einen eindrucksvollen Film geschaffen. Eine Dokumentation, die mit Mythen aufräumt und zeigt, welch wichtige Rolle Vorarlberg im europäischen Netzwiederaufbau innehat.
Der Film meistert den Spagat zwischen dem Anspruch auf technische Richtigkeit bei gleichzeitiger Nachvollziehbarkeit auch für Nichttechniker:innen. Die Zuseher:innen sind sich einig: in dieser Detailliertheit und Sachlichkeit wurde das Thema Blackout bislang noch nicht dokumentiert.
Die Protagonisten
Besten Dank!
Dipl.-Ing. Hannes Buzanich, Leiter Netzführung und Assetmanagement, Vorarlberger Energienetze GmbH; Ing. Ramon Pircher, Leiter Netzführung, Vorarlberger Energienetze GmbH; Ing. Daniel Fenigbauer, MSc. BSc., Betriebsleiter, Vorarlberger Übertragungsnetz GmbH (VÜN); Ing. Johannes Berthold, Leiter Umspannanlagen Transportsysteme, illwerke vkw AG; Ing. Rainer Fitsch, Leiter Energiewirtschaft illwerke vkw control center, illwerke vkw AG und Dipl.-Ing.(FH) Klaus Pfefferkorn, Leiter Energiewirtschaft Controlsysteme und Abrechnung, illwerke vkw AG.
Und ebenso der Filmcrew:
Regie: Christoph Skofic
Drehbuch: Mathias Kissenberth, Christoph Skofic
Animation: Florian Hofmann
Sprecherin: Michaela Vogel
Kamera: Christoph Skofic, Marvin Beck
Schnitt: Christoph Skofic, Valentina Marterer, Marvin Beck